Im Sommer 2021 wurden mehr und grössere Tiere auf Alpen gerissen, als Experten je vorausgesagt hatten.

Die Alpwirtschaft braucht eine griffige und schnelle Jagdgesetzesrevision

Medienmitteilung im Zusammenhang mit den Entscheiden der UREK-N

Die Alpwirtschaft ist aufgrund der exponentiell wachsenden Wolfspopulation in akuter Gefahr. Der Verlust an geliebten Tieren, die psychische Belastung der Älpler und der nicht entschädigte Arbeitsaufwand für Herdenschutz führen dazu, dass die Bealpung in betroffenen Regionen kaum noch möglich ist. Der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) hat sich deshalb mit unterschiedlichsten Stakeholdern – von Landwirtschaft bis Umweltschutz – an der Erarbeitung einer gemeinsamen Haltung für die neue Jagdgesetzrevision beteiligt. Durch die Zusammenarbeit ist eine mehrheitsfähige Vorlage möglich, welche im Parlament eine Chance haben sollte, rasch beschlossen zu werden.

Im Sommer 2021 wurden etliche Alpen aufgrund von Wolfspräsenz nicht mehr bestossen oder frühzeitig abgealpt. Zusätzlich war im Sommer 2021 vermehrt Rindvieh gerissen, für welches keine sinnvollen Herdenschutzmassnahmen bekannt sind. Die Situation rund um den Wolf ist akut, der Leidensdruck ist hoch, und die Zeit drängt. Aufgrund dieser aktuellen Situation und der zu erwartenden exponentiellen Entwicklung sind sich alle beteiligten Organisationen einig, dass eine Flexibilisierung im Umgang mit dem Wolf nötig ist. Zudem müssen die durch ihn entstandenen Schäden und Aufwände zukünftig vollständig entschädigt werden.

Gemeinsam wurde eine gemeinsame Haltung erarbeitet, welche die verschiedenen Anliegen der Organisationen aufnimmt. Die beteiligten Organisationen sind neben dem SAV der Schweizer Bauernverband (SBV), die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), der Schweizerischer Forstverein (SFV), JagdSchweiz, BirdLife Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz, Pro Natura und WWF Schweiz. Die UREK-N hat entschieden, einer Gesetzesrevision über die Parlamentarische Initiative der UREK-S nachzugehen, was der SAV begrüsst. Der SAV erwartet, dass jetzt das Parlament den gemeinsamen Konsens der erwähnten Organisationen berücksichtigt, damit es für eine Revision auf die Alpsaison 2023 hin reicht.

Auskünfte:

Erich von Siebenthal, Präsident SAV und Nationalrat, Tel: 078 856 12 40
Andrea Koch, Geschäftsführerin SAV, Tel:  076 216 11 20

Weitere Erklärungen zu den Auswirkungen der Wolfspräsenz für die Alpwirtschaft

https://www.alpwirtschaft.ch/wp-content/uploads/2021/07/210722_Informationsblatt-Wolf-Alpwirtschaft_d.pdf

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