Alpwirtschaft: auch naturnahe Produktion ist in Gefahr
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Am 8. November 2019 fand die 156. Hauptversammlung des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbandes in Schüpfheim statt, zum ersten Mal im Herbst, um den aktiven Älplern die Teilnahme zu erleichtern. Der Verband ist insbesondere besorgt über das Referendum gegen das Jagdgesetz und die verschiedenen landwirtschaftlichen Initiativen, welche für die Alpwirtschaft einschneidende Einschränkungen zur Folge haben könnten. Dies obwohl die Alpwirtschaft im Grundsatz genau den Erwartungen der Gesellschaft entspricht: Eine naturnahe, standortangepasste Produktion mit traditionellen Herstellungsmethoden.
Rund 100 Mitglieder, Delegierte und Gäste folgten der Einladung zur Versammlung, welche von der Alpwirtschaftlichen Verband Luzern (AVL) mitorganisiert wurde.
Politische Arbeit, Erhöhung der Sichtbarkeit und Projekte
Die Kernaufgabe des SAV ist die politische Interessensvertretung der Schweizerischen Alpwirtschaft. In diesem Rahmen wird der Verband im Jahr 2020 in der AP 2022+ eine gleichbleibende Abgeltung der Leistungen der Alpwirtschaft verteidigen und sich gegen das Referendum gegen das Jagdgesetz einsetzen. Daneben möchte der SAV unter der Geschäftsführung durch Andrea Koch die Sichtbarkeit des Dachverbandes in den Regionen erhöhen. Zwei Projekte befinden sich aktuell in der Abschlussphase: Das Projekt „IP-Telefonie auf den Alpen“ und die Erneuerung SAV-Branchenleitlinie. Ein Höhepunkt des Jahres 2020 wird für den SAV die internationale Alpwirtschaftstagung 2020 in Visp darstellen: drei Tage mit Fachinformationen von schweizerischen und internationalen Experten, Exkursionen und einem festlichen Rahmenprogramm.
Neue Vorstandsmitglieder für die Kantone Freiburg und Luzern
Unter den statutären Geschäften wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt: In Zukunft wird Elmar Zbinden anstelle von Oskar Lötscher die Sektion Freiburg vertreten und Pius Schmid ersetzt Christoph Böbner für den Kanton Luzern. Zudem genehmigte die HV unumstritten drei Mitglieder-Anträge, welche die Anpassung der Statuten an die neuen Strukturen des Verbands bewirken. Der Präsident Erich von Siebenthal musste in diesem Jahr verschiedene langjährige Mitstreiter des Verbandes verdanken, welche sich mit viel Zeit, Engagement und Können für den Verband eingesetzt hatten: Neben Christoph Böbner und Oskar Lötscher auch Heinz Aebersold als Vorstandsmitglieder sowie Franz Furrer als Rechnungsführer und Jörg Beck als Geschäftsführer.
Experten-Inputs zu Klima, Agrarpolitik und Vermarktung
Am Nachmittag profitierten die Anwesenden von einem abwechslungsreichen Programm von Fach-Informationen. Zuerst informierte Herr Brebi vom SLF über den Einfluss des Klimas auf die Veränderung von Waldgrenzen und die Wasserverfügbarkeit im Sömmerungsgebiet. Darauf folgte Herr Epp von der Biosphäre Entlebuch mit einer Präsentation über die Vermarktung von Regional- und Alpprodukten. Zum Abschluss stellte Herr Belk vom Bundesamt für Landwirtschaft aktuelle Punkte zur AP 2022+ vor, welche die Alpwirtschaft betreffen.
Auskünfte:
Erich von Siebenthal, Präsident SAV: 078 856 12 40